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Statt eines Vorwortes
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1.1. Limesbetrachtung

Der Modellierer benutzt in der Naturwissenschaft am liebsten Infinitesimalgleichungen. In diesen Konstruktionen, entwickelt von Archimedes, Newton und vor allem streng mathematisch vollendet von Leibniz, spielt der extreme Grenzwert, der Limes, die entscheidende Rolle. Mit ihm können Anstiege und Flächen berechnet werden. Die Umkehrung des Tangens der Differentialrechnung ist die Fläche der Integralrechnung. Man kann sich dem Limes nur asymptotisch nähern, obwohl er als Grenzlinie existiert. Er symbolisiert gleichzeitig Endlich - und Unendlichkeit. Nie erreicht und doch da. Rein mathematisch nicht erreichbar, weil die Mathematik von der unendlichen Teilbarkeit der Welt ausgeht, was ja absolut richtig ist. Rein praktisch ist es natürlich ein leichtes den Limes zu erklimmen, so genau wie nötig im Augenblick. Man muß sich das nötige Maß vorgeben. Wer strenge Maßstäbe anlegt, erreicht sein Ziel nie. Der andere aber erreicht es, wenn auch nicht das Ziel an sich.
Nehmen wir das Zahlensystem. Versuchen wir die Zahlen in annehmbarer Zeit zu zählen. Bei den natürlichen Zahlen eine Leichtigkeit. Bei den rationalen kommen wir kaum noch vorwärts. Die Brüche brechen uns fast das Herz. Die reellen Zahlen weigern sich gezählt zu werden. Auch mit Lichtgeschwindigkeit oder unendlicher Geschwindigkeit käme ich auf dem Zahlenstrahl nicht vorwärts. Was ist zu tun? Cantor hat die Mengenlehre erfunden. Wir als einfache dumme Biologen "erfinden" die Waage. Analog parallel packen wir ein Bündel reelle Zahlen darauf und bestimmen die Menge so genau wie unser Maßempfinden es braucht.
Zählen wäre viel genauer, aber so viel Zeit hat nicht mal der liebe Gott, auch nicht der Teufel. Der schwenkt aber den digitalen zählenden Computer triumphierend vor unserer Nase herum und flüstert uns ein, daß wir dieQuadratur des Kreises geschafft hätten. Zählung und Wägung treffen sich genau, wenn sie sich auf das Maß einigen. Letzteres sind Quantenpäckchen. Sie enthalten immer wieder unendlich viele reelle Zahlen. Es ist also eigentlich gegen die absolute Wahrheit zu zählen. Letzten Endes geht es nicht.
Das Wägen geht prinzipiell limesmäßig gesehen, wenn ich ein unendlich feines Maß habe. Alles ist erst im Limes wahr oder unwahr. Wägen ist im Limes räumliche Betrachtung, Zählen zeitliche. Wägen ist im Wesen, im Limes, statisch, denn ich brauche keine Zeit. Zählen ist dynamisch und ich
brauche letzten Endes unendlich viel Zeit. Wägen repräsentiert die Gleichzeitigkeit und Zählen das Nacheinander. Mit Wägung könnte ich die Unendlichkeit besiegen, mit Zählung nicht einmal prinzipiell. Zählung verlangt eine QUANTELUNG. Wägung verlangt, daß letzten Endes, limesmäßig, alles die gleiche Qualität hat. Wir nennen das MASSE.
Schon Parmenides und Zenon aus Elea hatten das erkannt. Sie konnten den Widerspruch aber nicht lösen und behaupteten deshalb, daß die Welt sich in ewiger Ruhe befände. Sie wußten, daß das Nichts nicht ist. So könnte Achilles eigentlich die Schildkröte nicht einholen und der Pfeil könnte überhaupt nicht vorwärts kommen, denn das Nacheinander der Fortbewegung ist letzten Endes eine Zählung und bei unendlicher reeller Zahlenteilung kann ich absolut wahr nicht vorwärtskommen.
Wie gesagt, die Eleaten konnten diesen Widerspruch nicht lösen, auch wir können es niemals. Wir nehmen die Quanten einfach hin, genau wie Demokrit das als erster getan hat. Den Eleaten war der Materialismus aber zutiefst verhaßt, weil er gegen die absolute Wahrheit verstößt. Sie wollten eben die Welt bis in die kleinste (Zahlen-) Einheit begreifen. Sie taten als erste und jahrtausendelang als einzige den Grenzübergang zu den unendlich kleinen reellen Größen rein intuitiv und wurden von der schnöden Nachwelt verlacht, auch wenn das Beispiel mit Achilles und der Schildkröte noch in vieler Munde ist. Alle fühlen eigentlich die Wahrheit und strenge Logik der Beispiele des Zenon aus Elea.
So geht es PRAKTISCH nur in Quantensprüngen. Im Limes sind das unendliche Wägegeschwindigkeiten. Letzten Endes kommen wir zu einem Einheitsquant, das von Xenophanes ganz präzise und klar ausgesprochen wurde. Er sagte, daß wir letzten Endes zu dem EINEN kommen, was ALLES ist. Demokrit hat dann verschiedeneQuanten, die er Atome nannte, postuliert. Das Unerklärbare einfach hingenommen.
Für Max Planck bleibt also nur die Wiederentdeckung der altgriechischen Philosophie. Eine Tat, die man nicht hoch

WEGLÄNGE = GESCHWINDIGKEIT = BESCHLEUNIGUNG! ! !

genug einschätzen kann. Aber ehrlich müßte er schon sein. Auch die Lehrbücher der Physik sollten endlich ehrlich werden. Wer kennt Xenophanes? Ich habe auch zu spät von ihm erfahren, so daß ich nichts mehr von ihm lernen konnte, aber meinen Hut ziehe ich ganz, ganz tief vor ihm. Dieses Einheitsquant des Xenophanes will ich nun ganz streng und absolut wahr, also mathematisch ableiten. Das geht ganz einfach auf Newtonisch - Leibniz'sche infinitesimale Weise. Wir stellen uns einen Punkt vor, der nach der Funktion f(x) = ex beschleunigt wird. Laut allen Lehrbüchern der Mathematik ist bei dieser Exponential- oder e-Funktion die erste gleich der zweiten gleich der dritten und so
weiter Ableitung. Laut Newton ist die erste Ableitung des Weges nach der Zeit die Geschwindigkeit, die zweite Ableitung aber die Beschleunigung. Im Limes, bei Annahme der unendlichen Teilbarkeit der Welt, werden also so unwahrscheinlich das klingt
Praktisch, bei erzwungener aber nie gewollter Annahme von Quanten, ist das beim kleinsten Maß, das ich vernünftigerweise für mein System annehmen muß und kann, wo Wägung und Zählung das gleiche ergeben, genau genug der Fall. In diesem Maß treffen sich Kontinuität und Diskontinuität. Kontinuität vertritt die Genauigkeit, Diskontinuität die PRAKTlKABILITÄT. So genau wie möglich, so diskontinuierlich wie nötig. Leider nötig, denn dem Mathematiker in mir blutet das Herz. Diskontinuität ist letzten Endes im Limes falsch, eine teuflische Sache, aber eben unvermeidbar.
Jetzt verstehe ich Herrn Planck, warum er nach seiner Entdeckung der Quanten so zitternd und zagend vor seine Mitphysiker getreten ist. Sie hätten sich das ersparen können, wenn sie nicht so überheblich oder stolz gewesen wären. Wenn sie die alten Griechen verstanden hätten.
Mehrere erzählten mir, daß das nicht stimmen könnte, denn jede physikalische Größe sei mit einer Dimension versehen. In Zahlen wäre schon alles gleich .... aber .... die Dimensionen.
Ja wo bleiben die denn, wenn alles gegen Null strebt??? Die infinitesimalen Größen sind alle dimensionslos, sonst könnte man ja nichts miteinander vergleichen. Geld ist auch dimensionslos.
Ich muß da an eine Geschichte von Jaques Prevert denken, der einmal einen Kellner, bei dem er alles mögliche zu bezahlen hatte, mit der Frage konfrontierte, ob er denn in Mathematik nie aufgepaßt hätte? Der Mathematiklehrer habe ihm doch beigebracht, daß man Äpfel und Birnen nie zusammenzählen könne. Auch in Frankreich wird das an Äpfeln und Birnen wie in Deutschland demonstriert. Es muß doch ein uraltes Beispiel sein. Wie kann der Ober da also Zigaretten, ein Telefongespräch, pommes frites und Schnitzel zusammenzählen. Der Kellner war so verblüfft, daß der Mann gleich gehen konnte, ohne zu bezahlen.
Was ist also die Summe von 6 Physikern, 6 Biologen, 20 Eiern, einem Einstein plus Planck und Till Eulenspiegel? Ich denke x Menschen, denn wenn ich die Eier verspeisen lasse .... Oder 600 Hühner, wenn ich alle zu Futter verarbeiten lasse. Dimensions- und gesichtslos, aber plötzlich von Wert, verwertbar. Nur wer seine Dimension opfert, kann Wert für die anderen erhalten. Er ist der wahre und ewige Hans im Glück.
Auch die kleinsten Teilchen opfern im Limes ihre Dimension; um in andere verwandelt werden zu können, um überhaupt eine Dynamik, welche immer Zauberei ist, zustande zu bringen. Sei die Zeit der Dimensionslosigkeit auch limesunendlich klein. Leider sind aus der Steinzeit keine schriftlichen Dokumente erhalten. Ich glaube, daß der erste Quantengedanke schon viel früher gefaßt wurde. Denken Sie an das Flaschenteufelchen. Stevenson hat es von den Südseeinseln mitgebracht! ! !
Das war meine erste Argumentation. Jetzt ist mir eine viel anschaulichere eingefallen. Bei der e-Funktion sind Integral und Differential gleich groß. Integral ist die Fläche unter der Kurve – Differential der Anstieg oder Tangens des Leibnizschen rechtwinkligen Dreiecks. Nun denken Sie sich ein Dreieck bei dem eine Kathete die Länge eins hat. Der Anstieg wäre dann zum Beispiel sieben durch eins also sieben, wenn die andere Kathete die Länge sieben hat. Das Integral wäre dann sieben mal eins, was immer auch sieben ergibt. Wenn Sie statt des Dreiecks ein Rechteck zeichneten so hätte die FLÄCHE von Anstiegsrechteck (aus der Verdoppelung desLeibnizschen Dreiecks) und Inegralrechteck die IDENTISCHE Größe. Wer verbietet uns statt des Dreiecks das Rechteck zu zeichnen??? Die Natur läßt sich keine Vorschriften machen. Sie kann aus jeder Fläche entweder die Diagonale oder beide Seiten verarbeiten. Aus einer gleichen Dimension der Fläche ergeben sich verschiedene bei der Verarbeitung. Auf die Identität kann sie aber keinesfalls verzichten.
Ein Quant ist niemals vor - sondern eigentlich nur nachweisbar. Ich kann nur immer im nachhinein die Wirkung konstatieren, denn auch den Einschlagort kann keiner genau voraussagen, weil er erst bei der Wirkung entsteht. Es ist der Urzeittakt. Nur die Zeit ist gequantelt, das Nacheinander, weil sonst keine Vorwärtsbewegung möglich wäre.
Der Raum ist das LIMESKONTINUUM. Der Raum ist vorweisbar. Er war immer da und ist unzerstörbar und unerschaffbar. Er verkörpert die göttliche Wahrheit, die absolute Wahrheit an sich. Ich kann ihn aber nur in Quanten getaktet erfahren
Ein Quant ist in sich als Individuum eigentlich die Kontinuität an sich. Die Bewegung muß so vor sich gehen, daß ein Quantensprung letzten Endes, im Limes, unendlich schnell vor sich geht. Nach dem Quantensprung tritt eine Pause ein. Ein Quant ist ein Paradoxon. denn unendliche Geschwindigkeit gibt es nicht materiell. Das höchste ist die Lichtgeschwindigkeit.
Wie ist dieses Quantenparadoxon zu lösen? Ich meine nur, wenn wir wieder, wie die Idealisten, den GEIST neben die Materie stellen. Das Sein lebendig machen, was in erster Linie Gedächtnis oder Platonische Erinnerung und anerkannte Existenz des Allgemeinen bedeutet.
Am Anfang war das Alte. Wir müssen der Materie Gottähnlichkeit zugestehen und von unserem hohen unmenschlichen Roß heruntersteigen und allem. Bewußtsein = Gedächtnis zuordnen.
Ich bin deshalb so eine Art PANTHEIST genau wie Bruno, Spinoza, Goethe, Steiner aber vor allem Gottfried Wilhelm Leibniz, geworden.
Ich will hier das Leibnizkonzept von der prästabilierten Harmonie weiter entwickeln. Ich will zeigen, daß unendliche Geschwindigkeiten im Limes möglich sind. Das ist mein Konzept von der unendlichen SIGNALGESCHWINDIGKEIT. Signal und Information sind eigentlich wesensverwandte Worte. Letzteres Wort wird uns jetzt, wenn auch oft unbewußt, überallhin begleiten.
Wir stellen uns einen endlos großen Kreis von Kanonen um einen Mittelpunkt vor, wobei alle genau den gleichen Abstand vom Zentrum haben. Der Abstand der Kanonen untereinander sei immer genau ein Kilometer. Wenn ich nun im Zentrum einen Signalsender aufstelle, der im Takt von 106 Hertz schwingt und Signale aussendet, so kann er die Kanonen, alle Millionstel Sekunde eine, auslösen. Die Signalgeschwindigkeit wäre dann eine Million Kilometer pro Sekunde.
Ich kann das aber auch nach Leibniz Gedanken machen. Ich baue in jede Kanone eine Uhr ein, die alle genau synchron laufen, für alle Ewigkeit. Jetzt verabreden wir vorher, wann jeder seine Kanone abschießt. Wir machen militärischen Uhrenvergleich. Der General war bei Leibniz der liebe Gott. So kommen wir auch auf eine ungeheuer große Signalwellengeschwindigkeit. Keiner könnte sie materiell messen, denn die Lichtgeschwindigkeit ist die größte materielle Geschwindigkeit. Wer diese Möglichkeit leugnet, den kann ich nur auf die Mathematik hinweisen. Genau bewiesen, aber nicht gezeigt. Zeigen und beweisen ist ein Riesenunterschied. Das sei allen Experimentalisten ins Stammbuch geschrieben.
Der Geist besiegt die Zeit durch im Limes unendliche kleine Quantelungsmöglichkeit. Die Kanonen gehen (fast) gleichzeitig los auf einer Riesenstrecke. Da diese Geschwindigkeit des zentral direkt oder nach Verabredung losgehenden Signals nicht gemessen werden kann, geht er als Quasiquant beim ungläubigen Beobachter ein. Er nimmt ihn messungsbewiesen hin und wird zum Gläubigen des Experiments.


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1.2. Negation der Negation
1. Die Dialektik des Lebendigen