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Statt eines Vorwortes
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Kapitel 3
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1.4.2. Das biogenetische Grundgesetz

Dieses Kapitel soll vom Werden (repraesentatio historii) sowohl des Allgemeinen, der Gesamtheit aller Lebewesen, als auch von dem des Individuums, die alle den gleichen Gesetzmäßigkeiten der Bewegung gehorchen, handeln.
Das biogenetische Grundgesetz, zuerst von Ernst Haeckel klar formuliert, lautet: "Die Ontogenese oder Individualentwicklung ist eine kurze Rekapitulation der Phylogenese oder Stammesentwicklung." Hier haben wir wieder ein Gegensatzpaar.

Phylogenese   Ontogenese 


Sie begegnen sich wieder in der goldenen Oberflächenmitte, im Gesetz ausgedrückt. Dieses Gesetz ist nur ein Sonderfall der Platonischen Philosophie der Erinnerung. Wie sonst kann sich ein In-dividuum entwickeln? Es braucht Vorbilder, zumindestens einen Leitfaden, um nicht im Chaos unter zu gehen. Man braucht eine Selbstreferenz, mathematisch am besten in der Fläche ausgedrückt. So ist auch die überragende Rolle der Membranen in der Biologie klar daraus ableitbar, wozu wir aber später erst ausführlicher kommen.
Bei jeder Bewegung gilt so ein Werdegesetz. Der Muskel besteht aus Fasern, die wieder aus Aktin und Myosin, die letzteren aus Wasser und Eiweißen u.s.w.. Diese gesamte Hierarchie wird auf Befehl des Zentrums, des Nervensystems, analog gleichzeitig von unten nach oben abgefahren. Ähnlich wie einmal der Muskel entstanden ist aus den kleineren Bausteinen fährt die Zuckungslawine ab, nur viel viel schneller. Die Phylogenese des Muskels oder seine Entstehungsgeschichte wiederholt sich wieder irgendwie bei jeder Zuckung. Jede biologische Bewegung ist eine Negation der Negation Phylogenese – Ontogenese – Phylogenese - Ontogenese....... Der Muskel macht Weltgeschichte.
Wenden wir uns zuerst der Phylogenese zu. Da gibt es zwei Gegensatzpaare zu ihrer Erklärung. Ich muß aber hier darauf hinweisen, daß auch Erklärung und Zeigen oder Beschreiben zwei verschiedene Seiten einer Medaille sind.

Erklärung (Beweis)  Beschreibung (Zeigen) 


Wir haben schon darauf hingewiesen. Nur Mathematik kann echt beweisen letzten Limesendes. Eigentlich letzten Endes gibt es keine experimentellen Beweise, nur Illustrationen. Versuchen Sie einmal mit der Null oder dem Unendlichen zu experimentieren. Sie können beide nicht experimentell zeigen. Sie können sie aber mathematisch durch Cantors Mengenlehre beweisen oder abstrahieren. Sie sind die Limesabstraktionen an sich. Sie sind, obwohl unendlich verschieden, in punkto materieller Experimentierfähigkeit identisch. Sie begegnen sich an der Uroberfläche, dem Kontakt zwischen allem und nichts. Die Welt ohne sie ist unfaßbar, obwohl sie selber unfaßbar sind. Jetzt das erste Erklärungs-Zeigungspaar der Phylogenese.

Lamarckismus  Darwinismus 


Ich muß dazu bemerken, daß ich hier nicht den ursprünglichen Lamarckismus meine, sondern wieder meinen Limesgedanken hiermit ausdrücken möchte. Dazu kommt noch ein zweites sehr wesentliches Paar

Mikroevolutionismus   Saltationismus 


Lamarckisten gibt es praktisch nur sehr sehr wenige. Solche wie ich, die genau in der goldenen Mitte stehen, noch weniger. Wir leben im Zeitalter des Materialismus. Die Form ist uns wichtiger als der Inhalt geworden. Alles soll in reinen Quantensprüngen vor sich gehen. Von einer neu kreierten Form zur nächsten. Angeblich rein zufällig. Nur der fitteste, der beste Kapitalist, siegt. Man hat das andere Paarteil, die andere Seite der Medaille, fast vergessen. So tobt auch der Kampf Mikroevolutionismus gegen Saltationismus. Alles ist wirklichkeitsfremd. Nicht der Kampf an sich, aber die individuellen "Lösungen" der Wissenschaftler. Genau wie die Quantentheorie vorerst gesiegt hat, obwohl sie die falsche aber unbedingt notwendige praktikable Paarseite der Natur repräsentiert. Aber die Quanten negieren sich als Kontinuum in sich.
Wenn die Geschwindigkeit unendlich groß wird, oder zumindestens unmeßbar groß ist, dann negiert sie sich zur Ruhe. Das Materieteilchen ist dann überall und nirgends, wie quasi beim Quantenkristall oder Lichtfleck auf der Hülle des Sternenlichtes. Es ist gleichzeitig Stern und Kugelwelle. Das gleiche ist mit den genannten Gegensatzpaaren. Sie sind limesidentisch an der Kontaktfläche.
Ernst Haeckel hat für seine darwinistische Idee ein sehr suggestives Bild gewählt. Das ist der

STAMMBAUM

In der Bibel stammt alles von Adam und Eva ab. Alle Adeligen sind stolz auf ihren höchstpersönlich eigenen. Eigentlich täglich bei jeder Geburt immer wieder gezeigt, diese Abstammung. Sie wurde aber nicht bewiesen. Der Stammbaum ist nur praktikabel aber nicht wahr. Er ist nur suggestiv.
Wer will abstreiten, daß fast jedes Lebewesen zwei Eltern, 4 Großeltern, 8 Urgroßeltern u.s.w. hat??? Das ist kein Stammbaum, sondern eine Pyramide oder ein Kegel. Die Kreuzung aus Stammbaum und Kegel ist ein Zylinder, oder besser ein Fastzylinder, dessen Seiten sich im negativen unendlichen schneiden und uns so hoffentlich ein ewiges, wenn auch unendlich langsames Wachstum sichern. Wenigstens ein Nullwachstum. Das Kegelbild zeigt die Verwandtschaft aller Lebewesen, den gemeinsamen Inhalt, das Herkommen an. Wie alle von allen lernten.
Wenn einer direkt experimentell die Pyramide zeigen wollte, müßte er sehr lange Zeit haben, denn im Augenblick haben wir immer nur die schlüpfenden oder neugeborenen Jungen eindringlich vor unseren Augen. Allzu suggestiv, wie ich meine. Alles Leben komme aus dem Ei. Es gäbe keine Urzeugung mehr. Die autotrophen Organismen beweisen etwas anderes. Es gibt nur keine LANGSAME phylogenetische Urzeugung mehr. Nur eine ontogenetische aber gemäß biogenetischem Grundgesetz. Ich erinnere hier auch an das Chaos bei jeder Zellteilung, wenn sich fast alle Strukturen auflösen und wie durch ein Wunder wieder zusammenfinden.
Das Experiment zeigt das Schlüpfen aus dem Ei. Mathematik und Logik beweisen den großen Plan. Die geometrische Reihe der Urururgroßeltern weiter fortzusetzen hat keinen großen Sinn. Allzu schnell erinnert sich die Natur an das Beispiel mit dem Schachbrett und den Weizenkörnern. So viele Lebewesen können überhaupt nicht gelebt haben. Wir kommen sehr schnell zum gemeinsamen Ursprung, der Uroberfläche letzten Endes, aber nicht zum ersten Paar. Der Inhalt der Lebewesen triumphiert letzten Endes über die Form. Wer sollte auch wen fressen? Nur unsere Verwandten. Eine gewisse Verwandtschaft, eine optimale, muß bleiben, eine gewisse Formlosigkeit und Unhöflichkeit gehört aber auch dazu, denn wer will schon verhungern? Wir stammen nicht von irgendeiner Urmutter oder einem Urvater ab. Wir stammen aus der Natur. Das sind unzählige Vormütter und -väter. Wir stammen alle aus dem gemeinen Volk. Sogar die stolzen Apartheidsburen haben oft schwarzes Blut in ihren Adern. Die Nazis MÜSSEN Judenblut in ihren deutschnationalen Gefäßen fließen gelassen haben.
Wer hat sich letzten Endes durchgesetzt? Der Universalist oder die Spezialisten? Der Universalist per se, der Mensch. Wenn wir den Superuniversalisten Mensch mal ausklammern, so haben wir zwei dominierende Lebensformen. Zuerst kommen wir zu den Mikrobengemeinschaften. Der Mensch ist auch eine Zellgemeinschaft! Die Mikrobengemeinschaften wollen wir anhand des Belebtschlammes in den Kläranlagen behandeln. Die Mikroben des Belebtschlammes adaptieren sich in wenigen Tagen oder Wochen an fast jede organische Substanz. Der Belebtschlamm benutzt anfangs lebensfeindliche giftige Stoffe dann als Substrat und manche leben fast ausschließlich von diesem Substrat. Wenn die Welt untergeht, bleibt diese Universalgemeinschaft als letztes übrig. Die Pflanzen, die um 99% der Biomasse ausmachen, haben es gewagt, sich festzusetzen. Der Makrounbeweglichkeit begegnen sie mit der Mikrodynamik und der stoffwechsel- physiologischen Universalität aus anorganischen Stoffen, die praktisch überall vorkommen, außer dem Wasser in der Wüste, ihre Lebenssubstanz unter schwierigsten Bedingungen aufzubauen. Fast alle machen Photosynthese, die auch noch lange Zeit unsere Lebensgrundlage bleiben wird. Die Pflanzen machen das sehr billig aufgrund ihrer riesigen Oberfläche, die doppeltquadratisch wächst, weil die Zellen zwei Oberflächen haben. Die Sonnenenergie kommt fast gratis. Die autotrophen Methanbakterien können sogar darauf verzichten, wenn die Wärme woanders herkommt. Wer macht die Photosynthese? Das sind die endosymbiontischen Mikroben, Chloroplasten geheißen, die Supergemeinschaftsuniversalisten. Vom Menschen, der vollkommensten endosymbiotischen Gemeinschaft, wollten wir gar nicht erst reden.
Der Darwinismus mit seiner Zuchtwahl und Stammbaumspezialisierung sowie - aufsplitterung negiert sich im Universalismus, repräsentiert in den genannten speziellen Universalisten. Fressen, trinken, lieben, Informationen im Kontakt austauschen tun alle. Sogar Pflanzen können sehen. Sie messen und berechnen die Entfernung der Nachbarpflanzen, und richten danach ihre Wuchsform ein. Wenn man um die Pflanzen lichtdurchlässige aber verschieden infrarotdurchlässige Zylinder stellt, so ist in Abhängigkeit von der Intensität der Infrarotaufnahme die Wuchsform eine andere. Das Infrarot ist sehr sinnvoll, denn lebende Blätter strahlen das Infrarot zurück und lassen es zum Teil durch sich durch und absorbieren äußerst wenig (Woodeffekt). Tote Blätter können das nicht. Es entsteht so durch Kommunikation eine Pflanzengemeinschaft.
Alle Lebewesen werden durch die Sehnsucht möglichst glücklich zu überleben regiert. Nicht einfach überleben, sondern oft genug es um des Glückes willen zu opfern. Aus Liebe sterben - keine Floskel. Wer hat da schon die Zuchtwahl vor seinem geistigen Auge. Ihm gefällt einfach der nette bunte Vogel. Ein nicht ableitbarer Urtrieb. Schon die Plusse und Minusse lieben sich. Ich möchte den sehen, der sie an der Erfüllung dieser Sehnsucht hindern will. Warum alles ableiten wollen? Kann man alles ableiten? Jein. Nur zeitlich, niemals räumlich. Nur die Form wird bestimmt. Der Inhalt muß bleiben. Alle Lebewesen sind bei der Entstehung fast gleich. Aus Erde seid ihr geworden, zu Erde sollt ihr wieder werden. Einfach zauberhaft. Jeder ist auf jeden angewiesen. Wir bedürfen der schwachen nicht angepaßten Lebewesen. Wenn die mal streiken. Einfach alle aussterben würden, weil sie keine Lust mehr haben zu leben. Da bleiben wir übrig. Ungeheuer fit. Ich pfeife auf diese Fitneß Herr Darwin.
Darwinismus – ja - für die Anpassung der Individuen für die Selbstreferenz. Und bist Du Gottes Sohn, so hilf Dir selber. Lamarckismus – ja - für die Erhaltung der Verwandtschaft und der gegenseitigen Freßbarkeit. Es lebe der Kommunismus. Alle auch die Schwachen haben ihr starkes Recht auf Leben und sei es als lustvolles Opfer. Es lebe die Gerechtigkeit.
Der Inhalt ist nur in einer bestimmten (Quanten-) Form praktikabel und bewegbar, andererseits würde der Inhalt zerfließen und ewige, konstante, reelle Zahlenruhe (sie sind nicht abzählbar) herrschen, was dem dritten Hauptsatz der Thermodynamik widerspricht. Man kann den Inhalt nur an der Form schnell genug ermessen. Betrug ist so immer möglich. Denken wir an die Mimikry par excellence, das wandelnde Blatt, die Lauerräuber oder die Viren, die vollkommen unbemerkt in ihre Zellen eindringen, manchmal viele Jahre warten können, um erst im richtigen Moment los zu schlagen. Wer erst den Inhalt erforschen will, der kommt oft zu spät. Außer er wird als Schmarotzerwissenschaftler geduldet oder sogar etabliert, um genug Zeit zu haben Form und Inhalt unterscheiden zu lernen und den richtigen Inhalt allen zur Verfügung zu stellen. Nur universelle Gemeinschaften können sich diese Spezialisten leisten.
Beim Lamarckismus kommen wir wieder auf die Hydra, die der Liebe bedarf, um sich aus freiwilligem Suchtzwang zu opfern. Der Elefant stiefelt zum eigenen Friedhof nicht aus individueller Einsicht sondern wegen einer höheren Macht, die die Sucht oder Liebe "erfunden" hat, um dem Hydradasein gerecht zu werden, dem einzigen "Trick", um den äußerst empfindlichen Lebewesen das Überleben als Ganzes zu sichern. Dazu gehört auch die Sucht oder die Liebe zur Aggression, die sich bei Spiel und Sport am besten entladen kann. Die Aggression, oder Eigenopferungswut, die die Kräfte vervielfacht und das Überleben oft garantiert.
Herr Lamarck hat das viel zu vordergründig und einseitig dargelegt. Er war zu sehr Geist. Im Kern aber hat er das richtige gemeint. Nur mit Klugheit und Intelligenz und Gedächtnis und Streben nach Vollkommenheit kann man überleben. Das ist die Einsicht, die uns einen Schritt zurückgehen läßt, um dann zwei vorwärtsgehen zu können. Eine Ameise ist dumm und ziellos, tausende sind ein Volk. Nicht zu vergessen die Termiten, die durch Schwingungen von der Königin aus gelenkt werden und noch viel stärker synchronisiert und zentralisiert sind als die Ameisen. Ohne Königin sind sie vollkommen hilflos, weswegen sie diese auch einmauern, ernähren und verstecken. Denken wir an den Belebtschlamm oder den Menschen in der Gesellschaft. Wie klug ist da erst das Weltall mit seinem Allkontakt, das alles hervorgebracht hat und gemäß (bio-) genetischem Grundgesetz immer wieder hervorbringt und die Unendlichkeit in der Gegenwart beherrscht. Alles gegenwärtig, alles seiend macht, alles ständig neu erschafft.
Wir Lebewesen und die kosmischen Wesen sprechen die gleiche Sprache. Viele Kulturmenschen haben sie fast verlernt, aber das Gemeinsame ist größer als das Trennende. Ich ziehe Herrn Lamarck Herrn Darwin vor. Leider kann ich auf letzteren überhaupt nicht verzichten. Der Reichtum der Form fasziniert mich und sei sie auch noch so künstlich. Richtige Form adäquat zum Inhalt wird erst zur Kunst des Überlebens. Denken wir an die künstlerische Eleganz der Gazellen und ihrer Hauptfeinde der Geparden und Hyänenhunde, an die schnittigen Falken und, und, und. Jeder will sein eigener fitter Herr sein, aber Mensch hüte dich. Denke an das System, an die Umwelt. Sei Künstler und unnachahmlich und superintelligent. Werde aber nicht intellektuell und überheblich. Denke an das System, an die Umwelt. Sei Künstler, werde aber nicht künstlich und drohe allein zu bleiben. Denke an die Liebe und Sehnsucht aller Lebewesen. Denke an das Allgemeine aller, die Seele, das Kosmosgedächtnis, die immer wieder in den Einzelindividuen sich reinkarnieren. Unwiederholbar individuell, aber auch gleichzeitig von gemeinsamer Substanz. Gibt es also Reinkarnation? Jein.
Darwinismus und Lamarckismus werden in der Kunst bei aller Gegensätzlichkeit und Verschiedenheit der Species in puncto Fitness, Schnelligkeit und Praktikabilität, die Kommunikationsfähigkeit zu wahren, identisch. Gefressen werden vor allem die Kranken und Schwachen. Die fittesten überleben. Fit sein heißt aber auch nicht den Wettbewerbspartner zu vergessen und ihn zu erhalten. Gott braucht den Teufel zum trainieren. Einer bedingt den anderen. Kein Tier tötet aus reiner Mordlust. Man darf auf Dauer nur der Beste unter Gleichen sein.
Die Hexe füttert Hänsel liebevoll, besser als seine Mutter. Negation der Negation. Die Natur füttert uns, ihre Opfer und ihre Spielerei und ihre vollendete Kunst.
Die immer wieder gezeigte Darwinismusbewegung zu immer neuen quantigen Formen negiert sich durch die Bildung von Universalisten, d.h. Gemeinschaften aus Spezialisten, die aufeinander angewiesen sind, zum Lamarckismus, der eine reine, ideale Zielfunktion darstellt, die durch zu große Spezialisierung oder Erstarrung in der Form immer wieder herausgefordert und negiert wird, was zum Untergang durch Überdarwinismus führt. Es gibt wesentlich mehr ausgestorbene als rezente Formen. Spezialisiert und besonders fit sein ist auch besonders gefährlich.
Daß Evolution stattgefunden hat, ist unbestreitbar, aber die speziellen darwinschen und lamarckischen Theorien sind alle zu einseitig, weil der Begriff der Negation fehlt, der Einheit der Widersprüche, der Schwingung als Grundphänomen der Natur. Actio ist ungleich reactio. Sie sind zeitlich verschieden im gleichen Raum.
Auch der Streit, ob alles in Mikro- oder Makroschritten vor sich geht, ist Streit um des Kaisers Bart. Ein unwiderlegbarer, praktikabler, falscher Beweis gegen den Mikroevolutionismus ist das Fehlen der vielen Zwischenformen, die dabei entstanden sein müssen. Das war auch der Grund, warum vor der Zeit von Darwin und Wallace die Katastrophentheorie des Gründers der Paläobiologie Cuvier über Geoffroy St. Hilaires Abstammungstheorie triumphierte. Cuvier konnte zweifelsfrei nachweisen, genau wie die heutigen Saltationisten, daß die neuen Tierformen plötzlich entstanden. Alles anhand von Ausgrabungen. Experimentellen Zeigungen.
Mikroevolution ist wahr, Makroevolution vorzeigbar und praktikabel. Es gilt wieder die Berührungsfläche zu finden, ohne künstlich zu werden, sondern künstlerisch Form und Inhalt zu einem eleganten Ganzen zu verschmelzen.
Mein Vorschlag lautet. Zur Evolution haben immer nur Randgruppen, die nur selten sind, d.h. Revolutionäre, beigetragen. Rand- oder Kontaktgruppen sind wesentlich mehr Extremen ausgesetzt und viel universeller. Wenn die Hauptgruppe ausstirbt, dann ist die Randgruppe sofort da. Vollkommen unbeachtet und kaum gefunden bei Ausgrabungen, außer vielleicht der Archaeopterix und andere seltene Funde. Aber plötzlich ist sie da. Vermehrung geht sehr schnell in der Biologie.
Als die Riesensaurier wegen des Überdarwinismus des Riesenwuchses ausstarben, haben die kleinen Saurier, die Säugetiere und Vögel sehr schnell die Herrschaft angetreten, weil sie als Randgruppen wie die Therapsiden zwar ein Schattendasein fristeten und wahrscheinlich in Gebieten siedelten, die den Sauriern zu kalt waren und deshalb ohne Riesenwuchs die Homoiothermie mittels Federn und Haaren und die warme Brutpflege u.a. Anpassungen entwickelten, die sehr aufwendige Konstruktionen sind und sich erst nach der Eroberung der Macht voll entfalten konnten.
Der den Fortschritt bringt war und ist immer Außenseiter-Allkontaktrandgruppe. Alle großen Wissenschaftler waren Einzelgänger mit ihrer richtigen Theorie im Meer der anderen. Wie einst die ersten Vögel, Säuger und Menschen, die statt auf leichte, praktikable Spezialisierung auf intelligenzintensiven Universalismus setzten. Der Selektionsdruck an den Rändern ist wesentlich größer. Man vegetiert dort nur so dahin. Es waren alles mal sehr seltene kaum auffindbare Pioniere.
Die Bewegung erscheint quantenförmig saltationistisch ist aber nur limesquantenförmig.Die Evolution erscheint immer quantenförmig, saltationistisch und ist es in Bezug auf die Masse auch, aber letzten Endes ist sie mikroevolutionär. Mikroevolution ist wahr, Saltationismus praktikabel. Zu der Zufälligkeit der Mutationen. Hier ist das Widerspruchspaar.

Notwendigkeit   Zufall (Mutation) 


Die goldene Mitte ist hier der Begriff der Variationsbreite. Alle Nachkommen werden variationsbreit vererbt. Bei den Nachkommen sind alle Variationen von groß nach klein vertreten. Auch wenn der Elter sehr klein oder sehr groß war. Bei Paramecien wurde das besonders deutlich gezeigt. Vererbung der Variationsbreite ist wieder ein Paradox in sich. Sie ist gewollt und nicht erwürfelt oder sonstwie mutationistische Zufälligkeit. Äußerlich bleibt die Form, z.B. die einer Gurkenpflanze, erhalten. Gurkenpflanzen und Süßmelonen sehen sich sehr ähnlich. Es gibt in jeder Gruppe oder Art viele Übergänge und Variationen. Schlangenkürbisse, Zierkürbisse in allen Variationen, Riesenkürbisse und vieles mehr. Denken wir an die Menschenrassen. Alles gleichzeitig auf Erbkonstanz und Variation getrimmt. Einheit der Widersprüche = Vererbung der Variabilität, der gezielten "Mutation". Es gibt nicht mal bei Klonierungen vollkommen gleiche Individuen auch unter vollkommen gleichen Klimabedingungen im Phytotron. Wie erst in der Natur?
Wenn ein Gen besonders beansprucht wird, dann vermehrt es sich vielfach und kein Gen und sein Expressionsapparat gleicht dem anderen haarscharf. Die Zahl der Kettenglieder ist zu groß. Bei vielen gleichen Genen ist auch die "Mutations"häufigkeit besonders groß, vielleicht wieder an den Rändern. Die Weglänge und damit Zeitdauer aller Expressionsvorgänge ist immer sehr verschieden.
Uns erstaunt die Gleichheit von Nachfahren viel mehr. Guck mal! Genau gleich! Ist das nicht ein Wunder? Vererbungskonstanz ist die Ausnahme und ein Wunder. Wenn die Natur prinzipiell Konstanz verwirklichen kann, warum läßt sie dann Mutationen zu? Sie will sie haben, denn sie spielt absichtlich. Sie mag keine stockkonservativen Konstruktionen. Zumindestens nicht auf Dauer.
Fassen wir die Phylogenese zusammen so kommen wir wie bei der Bewegung zu einer Einheit der Widersprüche, zu einer Negation der Negation. Lamarck braucht den Darwin und umgekehrt. Mutationen gibt es. Zufällige sind selten, Variationen sind das Normale. "Mutation"swahrscheinlichkeit kann gefördert werden. Der Preis? Stärkeres Wachstum bei Erfolg. Der Preis? Vielleicht allzu starke Entfernung von der Basis.
Der beste Beweis für meine Hypothese, daß es paradoxerweise nur gewollte "Mutationen" gibt, ist die sehr unterschiedliche "Mutations"häufigkeit verschiedener Gene. Ein Gen, das für das Dasein eines Ganzheitsorganismus besonders wichtig und deshalb auch besonders alt ist, stellt das Histamin- oder Schmerzgen dar. Es ist seit Jahrmilliarden unverändert. Schmerz erzeugt Mitgefühl und macht aus den einzelnen Teilen ein Ganzes. Dieses Gen braucht nicht mehr geändert werden und wird es auch nicht.
Ein anderes ist das, welches das Hämoglobin codiert. Es "mutiert" sehr oft und läßt immer neue Formen entstehen. Es ist noch jung im Vergleich zum Schmerzgen und noch nicht fertig konstruiert. Auch sind die Anpassungswünsche durch die sehr verschiedenen Lebensräume, die z. B. die Säugetiere bewohnen, sehr differenziert und auch erst in historisch verhältnismäßig kurzer Zeit vollzogen worden. Ein Wal lebt im Wasser und kann den Sauerstoffgehalt seiner Lungen bis auf Null Prozent Sauerstoffanteil reduzieren, was ihn befähigt, sehr lange unter Wasser auszuhalten. Für uns wäre diese Konstruktion zu teuer und vollkommen unnötig, weil der Sauerstoffgehalt der Luft nie unter 18 Prozent absinkt. Das hat nichts damit zu tun, daß wir natürlich auch gern so lange tauchen können wollten wie ein Wal.
Es gibt keine reinen Mutationen, die nicht für den Körper sehr schädlich wären. So sollten die jetzt immer mit Mutation benannten Veränderungen, die den Fortschritt und die Fitness bringen, nicht mehr als solche bezeichnet werden.Nun zur Ontogenese, der Rückerinnerung an die Stammesentwicklung, wenn auch die Zeit sehr kurz ist und es so nur prinzipiell eine Übereinstimmung zwischen beiden geben kann. Die Übereinstimmung ist aber ein unbedingtes Muß. Keiner kann aus der blauen Luft schöpfen. Das ist das Hauptproblem der Embryogenese. Was soll man aus der Phylogenese übernehmen, was nicht. Die Erbsubstanz, die ein abarbeitbarer Pfeil der Zeit, eine Uhr mit Musik ist, enthält wesentlich mehr Informationen als von dem Embryo abgerufen oder ihm zugespielt werden. Auch bei der Embryogenese gibt es ein grundlegendes Widerspruchspaar. Wobei es sich die meisten Wissenschaftler wieder einseitig nicht nehmen lassen, der experimentellen rechten, teuflischen Seite zuzustimmen.

Präformation   Epigenese 


Erstere bedeutet reine Entfaltung eines bereits vorhandenen kleinen Lebewesens in den Raum hinein. Epigenese ist eine Aufeinanderfolge von Formen, die irgendwie unverwechselbar sind, wodurch Anfang der neuen und Ende der alten unverwechsel- hafte Bruchflächen haben müssen, die dann sogar vorgegeben werden können. Die Negation der Negation zwischen beiden wäre dann die Aufeinanderfolge Schlüssel-Schlüsselloch - Schlüssel - Schlüsselloch und so weiter, wobei Schlüssel und Schlüsselloch nur die Kontaktfläche gemein haben. Schlüsselloch wieder etwas amaterielles und Schlüssel wieder das materielle repräsentiert. Ein Schlüsselloch im genetischen Apparat zu speichern ist relativ leicht, aber Schlüssel kann man nicht speichern, denn sie sind zu materialintensiv. Die Schlüssellochränder wären nach meiner Meinung z.B. dann die Aminosäuren der Eiweiße, wobei jede Sequenz andere unverwechselbare Ränder exprimiert in die nur bestimmte Schlüssel passen. Jedes Eiweiß hätte dann auch genetische Information in sich, wenn auch nur ontogenetisch kurz. Jeder Schlüssel ist also im Leben auch Schlüsselloch für die nächstkleinere Molekularebene. Anders ausgedrückt. Jedes "Molekül" in der Biologie hat ein Zentrum zur Wirkung und eine Formenhülle, die sehr wenig Material verbraucht, aber Unverwechselbarkeit garantieren soll. Ein Schlüssel wären dann auch bestimmte Beutesubstrate, die zum Stoffwechsel gebraucht werden. Das erinnert an die Bruchfläche bei der Ableitung der Uroberfläche. Letzten Endes alles unverwechselbare Information, ohne die nichts in eine Richtung laufen kann, weil es nicht wiederholbar ist. Die Ontogenese kann immer nur erfolgreich wiederholt werden, weil sie nicht wiederholbar ist. Die präformative Wahrheit läßt sich letzten Endes nur in quasi amateriellen Lochrändern, die möglichst unverwechselbar sind und kaum Material anfordern, speichern. Die Präformation ist die Wahrheit, denn aus Hunden werden immer wieder Hunde, aus Bakterien immer wieder dasselbe.
Experimentell zeigen läßt sich die Präformation auf die Schnelle nicht. Die Embryonen sehen vollkommen anders aus als ihre Eltern. Sie entstehen ähnlich der Phylogenese, aber aus einem präformatierten (finalen) Keim. Das war bei der Phylogenese nicht der Fall. Dort war nur Wachstum vorprogrammiert aber nicht die Form des Wachstums. Schlüssellochpräformation ist nur Zielfunktion, Schlüsselepigenese ist das praktikable, falsche, materielle.
Eine bis ins letzte gehende Unverwechselbarkeit kann es nicht geben. Der Zufall ist nur eine Limesabstraktion. Ganz zufällig ist wohl nur das Nichts, denn keiner kann es manipulieren. Darauf kommen wir ganz ausführlich im letzten Kapitel über die Information zurück. Aber alles kann man manipulieren. Schlüssellochränder sind fraktale Flächen, genau wie das Apfelmännchen. Als vorgegebene Aminosäuren gewinnen sie aber etwas materielles Konkretes. An der Fläche treffen sich wieder Präformationsraum und Epigenesezeitpfeil. Hier treffen wir auf das Problem der Abbildbarkeit in der Biologie. Das nächste Kapitel gehört diesem Grundproblem.
Wenn sich ein Bakterium oder eine Zelle teilt, so ist das keine vollkommen symmetrische Sache, denn die DNS hat eine weibliche und männliche Seite. So ergänzt die Ontogenese nur das andere Geschlecht. Die Hydra hackt freiwillig nur den halben Kopf ab. Sie ergänzt den anderen Teil nur spiegelbildlich. Nicht nur die DNS kann also zweigeteilt sein. An jeder Stelle der Zelle stehen Mann und Frau miteinander gegenüber. Geschlechtswandlung ist darum überhaupt kein Problem. In der Biologie ist der Zwitter nicht die Ausnahme. Die Blüten sprechen eine deutliche Sprache. Homosexualität ist häufiger als man früher dachte. Letztere kehren aber das Weib oder den Mann mehr hervor. Gibt es limesabstrakte Homosexuelle?
Zwei Seelen wohnen in einer Brust. Dr. Jekyll und Mister Hyde, gut und böse, Mann und Weib. Vereint und identisch an der Kontaktfläche. Ihre Kräfte heben sich auf, wenn sie friedlich, statisch, räumlich, additionsgemäß verbleiben.
Eine sehr gute Illustration ist das chinesische Schach. In ihm sind alle Figuren farblich vollkommen gleich. Sie haben nur einen Pfeil auf dem Rücken, der immer zum Gegner zeigt. Wenn man nun eine Figur schlägt, so stirbt sie nicht, sondern wird nur gefangengenommen und darf den Pfeil umgedreht jederzeit wieder in den Kampf eingreifen. Alle identisch, aber die Pfeilrichtung macht sie zu Konkurrenten. Alles unvergänglich aber vernichtbar. Nur der Pfeil macht sie zu Gegensätzen, die dem Gegner zu Spielgenuß verhelfen. Das Leben ist nur ein Spiel. Jeder darf mal. Jeder siegt mal. Das Ziel heißt Sieg für beide, denn jeder hackt dem anderen nur den halben Kopf ab.
Die Sexualität ist kein Selektions- oder Fitneßvorteil. Sie demonstriert die Notwendigkeit der Negation der Negation. Nur die Richtung machts, ob man zusammenstößt oder in eine gemeinsame marschiert. Das Optimum ist gegeneinander sich nur an den Rändern reibend, aber sich nicht vernichtend. Das erzeugt Dauerreibungswärme. Die schönste Reibung ist die mit meiner Frau. Die Sexualität ist nie erfunden worden. Nur ihre Formen sind durch darwinistische geschlechtliche Zuchtwahl tausendfach gewandelt worden. Die Formen wurden zu REFLEXEN, subjektiven Gesetzen. Sie erscheinen wichtig und zeigen sich wichtig, tun sich wichtig, sind es aber bewiesen durch ihre mögliche Mannigfaltigkeit nicht.
Noch ein Wort zum guten ontogenetischen Gevatter Tod. Er ist vorprogrammiert. Wer programmierte da und kann ständig weiter programmieren? Das ist die Phylogenese. Nach dem biogenetischen Grundgesetz wird das Vorbild der Stammesgeschichte abgearbeitet. Mal muß dieser vorgebende Pfeil der Zeit, der Fluß, ein Ende haben. Das Zusammenpressen der Stammesgeschichte auf die kurze DNS erklärt auch, warum es so schwierig ist, erworbene Eigenschaften nachzuweisen. Wieviel mehr Länge entspricht ein Leben auf der DNS? Das sind nicht allzuviele Nukleinsäuremoleküle. Entweder müssen andere Bezirke ausgelöscht oder zur Bedeutungslosigkeit verkürzt oder übersprungen werden, oder es subsummiert sich. Genau wie auf einer Diskette, wo mit der Makrotechnik auf einer Diskette mit einem Megabyte mehrere Megabyte gespeichert werden können. Es wird das Makro nur einmal aber unter einem unverwechselbaren Bruchflächennamen gespeichert und kann nun sehr oft an die verschiedenen Stellen im Pfeil der Zeit gerufen werden. Es braucht auf den Pfeil der DNS also nur vollkommen neues gespeichert werden, was nicht auf Makros zurückgeführt werden kann. Nur der Makroorganisator oder Heranschlepper ist auf der DNS gespeichert. Quasi der unverwechselbare Schlüssellochraum. Gespeichert muß die zeitliche Reihenfolge der Makros werden. Auch die Namen von neuen Makros. Das ist aber kein Computerprogramm, denn ein Schlüsselloch in einer bestimmten Form hat analogen Charakter, der nicht mathematisch dargestellt werden kann. Er muß genug Unverwechselbarkeit behalten. Letztere kommt nicht von der DNS. Die ergibt sich aus dem Expressionsapparat, denn die Makronamen sind nicht konkret genug. In jedem Makro sind verschiedene Möglichkeiten offen, die am Anfang mit Zufallsgenerator ausgesucht werden, aber dann fest verdrahtet und zur Gewohnheit werden, zum Charakter des Individuums.
Wenn das letzte Leben nicht auf der DNS seine Spur hinterläßt, kann es auch keine Weiterentwicklung geben. Es gibt nur erworbene Eigenschaften. Es ist aber nicht von der DNS alleine ablesbar, denn dort stehen nur Namen. Es gibt viele Dinge die dazwischen stehen, die dem Experimentator nicht zugänglich sind. Bei einer Zweiteilung der Zelle können die ohne Schwierigkeiten auch ohne DNS übernommen werden. Bei der Vererbung auf andere Individuen wie bei der geschlechtlichen Vermehrung muß das alles verlorengehen. Da muß wegen des biogenetischen Gesetzesgrundes auf vieles verzichtet werden. Absichtlich und nicht mutationell. Übernommen wird nur das was nicht aus alten Makros programmiert werden kann. Das neue verlängert die DNS. Je neuer und progressiver die Arten sind, um so länger ist auch ihre DNS. Der Mensch hat die längste für sein Körpervolumen. Wie auch sein Gehirn, denn der Elefant hat ein größeres, aber nur absolut.
Der Mensch hat es gelernt mehr neue Eigenschaften zu erwerben und so seine DNS zu verlängern. Das ist auch der Grund für die Akzeleration. Die Saurier vor vielen Millionen Jahren sind auch schon mal akzeleriert irreversibel und konnten sich nicht mehr anpassen. Erleidet der Mensch das gleiche Schicksal, oder lernen wir die DNS zu gestalten? Das Lernen den Computern überlassen und stagnieren, um nicht unterzugehen? Wahrscheinlich, denn mit einem Flugzeug fliegen ist körperlich leichter. Aber die DNS zu gestalten müssen wir trotzdem erst lernen. Zumindestens sie abzustoppen. Vorbeugen ist besser als heilen. Um zu überleben und der Akzeleration zu entgehen, müssen wir die künstliche Intelligenz erfinden, was heißt, uns zu negieren, zu besiegen. Das erfordert großen Humor oder führt es zu Resignation? Humor ist, wenn man trotz Resignation lacht.
Noch ein letztes Wort zum Überleben des fittesten im Moment. Das stimmt zwar, aber die berühmten Darwinfinken beweisen, daß sie sich trotz gleicher Lebensbedingungen auf verschiedenen Inseln anders entwickelten. Selektionsdruck? Kaum. Einfach eine andere Mode, weil die Interkommunikation fehlte, das Abgucken nach trennen der Inseln. Die Natur probiert eben, schöpft nicht nur mit Druck, sondern einfach so, um des Trainings willen. L´art pour l´art ist auf Dauer lebensnotwendig zum Training, aber auch um den Konkurrenten vor immer neue Rätsel zu stellen und Neues im Spiel auszu- probieren.
So relativiert sich auch der Beweis, der mit dem Nobelpreis geehrt wurde, daß die Änderungen der Erbsubstanz schon vor der Einwirkung des Feindes da waren, sie folglich also rein zufällig sein müssen, denn wo Änderungen ohne Ursache, da sei reiner Zufall im Spiel. Die Phagen und Bakterien, die dabei eine Rolle spielten, kennen sich aber schon seit Jahrmillionen und es gibt eine höhere Einsicht, die die Bakterien lehrt, öfter mal das Kleid zu ändern und sich zu maskieren, obwohl das natürlich sehr schwer ist. So leicht läßt sich kein Code ändern. Außerdem müssen einen doch wenigstens die Mitartgenossen erkennen. Auch die Phagen lernen dazu. Die erbliche Form der Änderung ist zufällig, aber nicht, daß ständig Änderungen absichtlich passieren. Dabei muß immer der Grundsatz der Optimalität gewahrt werden, weil zu starke Änderung die Interkommunikation erschwert. Zum Glück für die Phagen. So ist auch hier das Gegensatzpaar

Notwendigkeit  Zufall 


am Werke. Noch hat es keiner geschafft, den anderen auszurotten, wenn er nicht Mensch heißt, der die Biologie negiert und eine eigene innermenschliche höhere Biologie, die der Gesellschaft, erschuf, die den DNS-Zufall noch weiter reduzierte.
Änderungen ohne Ursache schon vor der Feindeinwirkung ist eine Grundeigenschaft allen lebendigen Protoplasmas. Ich nenne das Palindromentechnik. Da das Protoplasma unendlich empfindlich ist, muß es dem Außenreiz auf andere Art begegnen als ein Stein einem Stoß. Besonders dem Unvorhersehbarem wie dem Blitz oder einem Ereignis, das zufällig im Inneren entsteht. Vorbeugen ist besser als heilen. Die Wirkung, lebendig Erregung oder der Reflex genannt, sollten vor der Ursache da sein, ansonsten das Protoplasma zerstört würde oder aber wenn der Gegenreiz oder die Erregung zu früh kommen eine Verschwendung bedeutete. Erst bei Gleichzeitigkeit von Reiz und Erregung (Reflex) ist das Gesetz von Newton actio=reactio erfüllbar. Sehen Sie im Kapitel über die Paranekrose auf den Vergleich von Staffelrennenkette und chaotisch umlaufenden Kugelhaufen. Siehe Selbstmord des Protoplasmas, den guten Gevatter Tod oder auf das Stichwort Apoptose. Das kann es sich nur erlauben, wenn es den Hydratrick beherrscht und diesen erst anwendet, wenn es wirklich gefährlich ist. Man muß sich im richtigen Moment aus dem Bauch heraus, was momentan ursachenlos erscheint und zufällig aber im allgemeinen auf lange Sicht die intelligenteste Form der Voraussehung bedeutet. Es ist die wahre Vorsehung, die die Christen und religiösen Menschen Vorsehung nennen, weil sie nicht wissen, wovon sie sprechen. Es aber ahnen. In ihrem Falle ist das Glauben, aber in meinem Falle Wissen.
So wäre es meiner Meinung nach ein leichtes, den Viren in den Computern zu begegnen. Man müßte absichtlich jeden Tag auf das Programm Viren los lassen und gucken wie sie wirken, dabei sollte man den Speicherplatz in zwei Segmente einteilen und immer wieder den Virus nur auf einen Teil los lassen. Das wird so lange getan in den Pausen, in denen das Programm nichts zu tun hat, wenn es schläft oder schlafen soll, bis der Virus geknackt ist. Auf beiden Seiten wird natürlich das identische Programm am Anfang aufgespeichert. Vielleicht liest das ein Computerfachmann und lacht über meine Dummheit und weist auf sein Virenschutzprogramm, was schon immer so arbeitet. Verzeihung Computerprogrammierer.
Sie wußten noch nicht warum wir schlafen müssen? Jetzt wissen Sie es. Gratulation.


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1.4.3. Das Müllersche Gesetz
1.4.1. Die Hauptsätze