Die Wasseroberfläche
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Statt eines Vorwortes
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2. Die Dialektik des Wassers

Über die Oberfläche, vorerst fast ohne Wasser, haben wir hoffentlich nun genug gehört, um ein grundlegendes mathematisches Verständnis zu entwickeln, vielleicht es auch zu unserer zweiten Natur zu machen. Die Negation der Negation, das Treffen der Paare an der Uroberfläche, haben wir sehr allgemein gefaßt. Jetzt steht das Wasser an, die Urhydra aller biologischen, irdenen Hydren (Wässer), wobei es sehr viel konkreter wird. Es wird die gleiche dialektische Methode angewendet, um aus den experimentellen und einfach beobachtbaren Zeigungen der Anomalie des Wassers auf die Spur zu kommen.
Wasser ist die anomale Flüssigkeit an sich. Sie ist ein Wunder, denn eigentlich darf so etwas anomales nicht existieren. Wir wollen hier nur einige Beispiele anführen, um das zu zeigen.
Vom Periodensystem der Elemente her stammt das Wasser mit seinem Sauerstoff aus der Chalkogengruppe. Die Elemente Schwefel, Selen, Tellur und Polonium gehören noch dazu. Die Dichte ihrer homologen Wasserstoffverbindungen H2S, H2Se, H2Te, H2Po steigt mit wachsendem Atomgewicht der Chalkogene, nur das Wasser macht eine starke Ausnahme. Es muß unter Normalbedingungen ein hochflüchtiges Gas sein, ist es aber offensichtlich nicht. Wieder hat der ungesetzliche Teufel seine Hand im Spiel. Das liegt am starken Dipolmoment, das zu einer sehr hohen Oberflächenspannung führt. Das Dipolmoment führt auch dazu, daß viele Salze in ihre Ionen gespalten werden. Die Ionen haben Wasserhüllen um sich herum, mit denen sie sich gegenseitig abschirmen und in Lösung halten.
Ein anderes Phänomen ist die Brownsche Pollenbewegung, die in Lehrbüchern immer Molekularbewegung genannt wird, aber der Herr Brown sah die Pollen und nicht die Moleküle ruckartig, chaotisch erscheinend, durch das Wasser schießen.
Andere Anomalien sind die größte Dichte bei 4 Grad Celsius, die Abnahme der Kompressibilität mit steigender Temperatur. Erst ab 42 Grad Celsius fängt sie wieder an zu wachsen. Denken Sie an die Körpertemperatur der Säuger und Vögel.
Das alles kann nur damit erklärt werden, daß der ungesetzliche Grenzwertteufel am Werke ist, der sich wieder mit dem Gesetzesgott an der Oberfläche vereint. Wir können wieder eine Negation der Negation aufstellen.

Festkörper  Gas 
Hydrophobie  Hydrophilie 


Die goldene Mitte ist die Flüssigkeit Wasser, die aus ständig neu gebildeten Oberflächen besteht. Wasser wäre dann ein kochender oder sublimierender Festkörper. Diese beiden Paare kann man weiter konkretisieren oder materialisieren.

H+...OH- (L-"Wasser")  HOH (T-Wasser, Winkelwasser) 


Wir wollen hier nicht allzu tief in die Materie einsteigen, sondern verweisen auf den Vater des L-"Wassers"(12).

Abbildung 5 Stark schematisierte Struktur von L- bzw. T-Wassermoleküle

Auch müssen wir bemerken, daß wir das Strukturbild dieses L-"Wassers" nicht so unbedingt benötigen, denn es erleichtert zwar die Diskussion, aber die offensichtlichen Anomalitäten sind so groß, daß wir einfach annehmen können, daß zwei Geister in der Brust des Wassers schlummern, die entgegengesetzte Eigenschaften haben müssen. Egal ob man die Existenz von H+...OH- anerkennt oder nicht, um die widersprüchlichen, dialektischen Eigenschaften des Wassers kommt kein Physiker herum. Letztere leugnen immer die Möglichkeit von H+...OH-, weil es den Gesetzlichkeiten widerspricht. Das stimmt. Es ist aber natürlich kein Grund, denn es gibt genug virtuelle Teilchen, die ungesetzlich den Physikern und nicht nur ihnen das Leben schwer machen. Wir fügen nur ein einziges, allerdings sehr plausibles hinzu. Quasi eine ungesetzliche Zwischenform, die es eigentlich nicht gibt, die immerzu wieder zerfällt und damit Leben in die Bude bringt. Wir lieben den Narren, aber wir borgen ihm kein Geld. Ich borge ihm auch keines. Ich schenke ihm welches.

Außerdem kann ich allen empfehlen einmal in den D´Ans - Lax, das Tabellenbuch für Physiker und Chemiker, zu sehen. Da wird das dichte Hazweioh in Tabellen dokumentiert als Eis II bis zu Eis IX. Inzwischen soll es auch Eis X und XI geben.
H+...OH- ist kein Wasser, denn es ist hydrophob. Es hat in reiner Form als Eis VII

H+...OH- <--------> HOH

oder VIII die Dichte von 1.5 g/cm3 und ein sehr großes Dipolmoment. Das Molekül ist sehr instabil und würde sich sofort in T-Wasser verwandeln, wenn es sich nicht zu Komplexen vereinigte, die das stark verzögern. Näheres im nächsten Kapitel. Man sollte das H+...OH- besser Ionen - Dipolkomplex im Wasser nennen. Wärmestöße spalten Wassermoleküle in Ionen. Je höher die Temperatur um so höher die Ionenkonzentration. H+ und OH- Ionen sind aber sehr bewegliche mit hoher Ladungsdichte versehene Körper. Wer will sie an der Wiedervereinigung hindern? Sie vereinigen sich erst einmal zu einem Ionenkomplex, der dann wieder zu T-Wasser wird. Es besteht für jede Temperatur ein Gleichgewicht der Reaktion:

das mit steigender Temperatur immer weiter nach links verschoben wird.
T-Wasser hat als Eis, in der Physik Eis I genannt, eine geringfügig geringere Dichte als Eins, weshalb ein Eisberg auch schwimmt. Das Dipolmoment ist klein. T-Wasser würde ohne ständige H+...OH- Bildung als Gas entweichen. Es ist das laut Gesetzlichkeiten des Periodensystems eigentliche hydrophile hochflüchtige Gas Wasser. Die bemerkenswerteste Eigenschaft des Eises mit der Nummer römisch Eins ist aber seine äußerst geringe Wechselwirkungsfähigkeit mit Mikrowellen. Man kann Eis I eigentlich nicht mit Mikrowellen erwärmen. Da aber immer in der Praxis ein paar Wassertropfen daranhängen, ist das nur sehr schwer zu messen. Man hat es aber gemacht. Ich verweise auf meinen Artikel im Buch über die Mikrowellen (ISBN 3-00-003124-3 ab Seite 92). Wenn das Eis aber bei etwas über Null Grad Celsius mit Mikrowellen bestrahlt wird, dann steigt die Wechselwirkungfähigkeit, die man an der Erwärmungsgeschwindigkeit ermessen kann, um über das elftausendfache!!! Bei etwas über Null Grad Celsius sind schon um 8 Prozent der Moleküle L- "Wasser". Diese Dipole reagieren natürlich hervorragend mit den Mikrowellen. Wie das Eis I zeigt, das auch nach dem Zeugnis der Schulphysik, nur aus T-Wasser besteht, kann dieses gar nicht mit Mikrowellen reagieren, weil es in welcher Vereinigungsform auch immer kein großes Dipolmoment haben kann.
Die Anomalität kann man in einem Paradox zuspitzen.

Mit steigender Temperatur erhält Naturwasser eine höhere Ordnung = weniger ENTROPIE

Kein wirkliches Paradox reißt uns mehr vom Hocker, denn alle Wirklichkeit ist paradox. Das ist der Unterschied zwischen Wahrheit und Wirklichkeit, der ewigen kontinuierlich - mathematischen Harmonie und der Dialektik.
Wasser ist ein durch Wärme getriebener auto- rhythmischer Prozeß. Nachtigall (tönendes Leben) ick hör dir trapsen. Die Brücke zum lebendigen ist geschlagen. Verweilen wir aber noch ein Weilchen beim Wasser in seiner dialektischen Zwiespältigkeit. Denken wir in diesem Augenblick an Thales von Milet oder besser noch an Herrn Herakleitos (alles fließt), einem (Wieder-)Entdecker der Dialektik, die schon alles gläubig wußten.


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2.1. Die Brownsche Bewegung
Kapitel 2